Wasserschloss Leuben

1312 ist die erste Urkundliche Erwähnung der Ortschaft und der Wallanlage, hervorgegangen aus einer slawischen Burganlage. Bodenfunde in der Nähe der Ortschaft deuten auf eine sehr frühe Besiedlung. Erster namentlicher Besitzer des Rittergutes Leuben ist Dietrich von Hornsberg. 1640 ist das Gut im Besitz des Grafen von Taube. 1698 erwirbt Hans - Gottlieb von Thielau; Oberstallmeister unter August II Generalmajor der sächsischen Armee, Kammerherr , Amtmann von Colditz, Herr auf Lampertswalde bei Dahlen und Scheibsdorf in Schlesien. Vermählt mit Charlotte Elisabeth von  Schönberg a.d.H. Bieberstein. (13 Kinder)

Hans - Gottlieb von Thielau stammt aus Kroitzsch bei Liegnitz in Schlesien und wurde von seiner Mutter an den khursächsischen Hof gesendet. Hier wurde er vom Kurfürst zum Erzieher seiner beiden Söhne angestellt. Die Stellung bei Hofe ermöglichte in Dresden den Zugang zu den Baumeistern und Künstlern des Churfürsten. So wurde also das alte Schloss, welches wohl ein kleinerer Bau im Renaissancestil war, völlig abgetragen. Das neue Schloss wurde im Baustil französischer Landschlösser errichtet, wobei auch die typischen sächsischen Elemente eingegliedert wurden. Das Schlossgebäude erhebet sich auf der zweistufigen Terrasse, Freitreppen führen auf der Hof und Parkseite empor. Selbst die Schlossinsel wurde barock überformt. Der Wassergraben wurde in die Gestaltung mit einbezogen. Es wird dem Baumeister Knöffel zugeordnet,da hier die Fassade und die Ausführung der Achsen ( Lisenenarchitektur ) für diesen Baumeister sprechen. Die Innenausstattung war im sächsischen Rokoko ausgeführt. 1835 wurde der Schlossturm durch Blitzschlag vernichtet und nicht wieder errichtet.

Gleichzeitig wie der Schlossbau wurde auch der Park angelegt wobei die französische Art den Ton angab. In der hinteren mittleren Achse (Mittelrisalit) des Schlosses führte eine lange Lindenallee in die angrenzende Flur. Bemerkenswert ist das die Linden in Form von Kandelabern( Leuchterform )geschnitten wurden. Auf der Schlossinsel waren symmetrische Rasen und Blumenrabatten angelegt, flankiert von lebensgroßen Sandsteinfiguren, die Frühling, Sommer, Herbst und Winter darstellten. 1894 stirbt der letzte männliche Thielau kinderlos und vererbt es an seine Schwester Louise von Thielau, Oberhofmeisterin der Königin Carola in Sachsen (geb. Prinzessin Wasa- Holstein- Gottorp, Ehefrau von König Albert I.) Durch deren heirat mit dem Herrn von Pflugk a.d.H. Tiefenau, gelangt es in Pflugk`schen Besitz. Um 1900 Renovierung des Schlosses durch Otto von Pflugk, Kammerherr und Major a.D. Herr auf Lampertswalde ,Leuben und Cottewitz / Elbe 1921 ist das Gut im Besitz der Töchter Marie - Luise von Zeschau und Freifrau Erika von Nagell a.d. H. Gartrop. 1945 Enteignung des Guts, Frau von Pflugk ,geb. von Stammer wird nach Rügen deportiert. Kann aber von dort flüchten und kommt zurück nach Leuben. Ins Schloss werden nun Flüchtlingsfamilien einquartiert, ebenso Schul wie Verwaltungsräume. Die Struktur des Gutes wird durch die Bodenreform zersplittert. 1974 wurde das Schloss von der Bauaufsicht geschlossen. Uns sich überlassen. 1990 erwarb ein Investor aus Kassel das Gebäude um es als Referenzobjekt auszubauen, doch der weitere Verfall setzte sich fort! 2004 gründet sich der Leubener Schlossverein e.V. um das Wahrzeichen der Ortschaft zu erhalten. Die Sicherung des Schloss und Inselanlage liegt dem Verein am Herzen um es auch der nächsten Generation von Leuben zu erhalten.